Referenzen-Details

Restaurierung der Stadtkirche Schwabach

Restaurierung der Stadtkirche Schwabach
Kunde: Ev.-luth. Kirchengemeinde St. Martin, Schwabach
Jahr: 2014
Typ: Denkmalpflege

Leistung

Sanierung und Instandsetzung der Raumschale der Stadtkirche

Herausforderung

Bei der evangelischen Stadtkirche handelt es sich um eine historisch bedeutende und stadtbildprägende Kirche im Zentrum von Schwabach. Die als dreischiffige Pseudobasilika (Staffelhalle) errichtete spätgotische Kirche wurde zwischen 1419 und 1495 erbaut.
Wegen der enormen Eingriffe in den Bestand war letztendlich kein exakter Nachweis der Rippenfassungen oder auch der dazugehörigen Linierung nachweisbar. Es waren noch selektive Begleitstriche aus dem 19. bzw. 20. Jahrhundert erkennbar bzw. vorhanden.
Die rudimentären Gewölbemalereien sind laut Pigmentanalyse mittelalterlich mit Überarbeitung im 20. Jahrhundert. Einige rudimentäre Anhaltspunkte wurden bei Sondierungen im Chor entdeckt, diese deckten sich weitgehend mit den Erkenntnissen der Analysen. Laut damaligem Kenntnisstand wurden sämtliche Maßwerke, Rippen, Bögen etc. in den zu dem Zeitpunkt zugänglichen Bereichen mit Rottönen abgefasst. Dennoch sind diese farblich in den Tönen unterschiedlich.

Lösung

Abdeckung

An den Gerüstenden wurden durch Folienwände Einhausungen zu den aktuell nicht bearbeiteten Zonen vorgenommen, welche nach Abschluss der Arbeiten zurückgebaut wurden.
Nicht zu streichende, schützenswerte Bauteile wurden mit reißfester Folie und Vlies- bzw. Juteabdeckungen versehen.

Temperierung und Datenlogger

Um auch im Winter ein Weiterarbeiten zu gewährleisten, wurden die zu bearbeitenden Bereiche der Raumschale temperiert. Hierbei wurde auf eine hochwertige Ausstattung geachtet. Luftfeuchtigkeit und Temperatur wurden in Absprache mit Bauleitung und Fachbehörden eingestellt.
Ein Datenlogger wurde angebracht, um das Raumklima während er gesamten Bauzeit zu dokumentieren.

Putz- und Konsolidierungsarbeiten

Desolate Wandputze im Sockelbereich wurden nach Festlegung mit der Bauleitung abgenommen. Geschädigte Bereiche wurden einschließlich Fugen (3 cm Tiefe) vollständig ausgebaut. Aufgrund der Staubentwicklung wurden die Arbeitsbereiche eingehaust.

Die Bruch- bzw. Abschlagkante im Übergang zur Wandfläche wurde mit Rajasil Putzfestiger zweimal nass in nass gefestigt. Anschließend wurde der Sockelputz sowie der Putz in Bereichen an den Obergadenwänden in Kalkputztechnik erneuert. Dabei wurde der reine Kalkputz in mehreren Arbeitsgängen aufgebracht und in seiner Konsistenz artgleich an den Bestand angepasst. Auf eine exakte Orientierung am vorhandenen Duktus wurde geachtet.

Nicht statische Risse im Wand- und Deckenbereich wurden geöffnet. Nach dem Einsetzen von geeigneten Injektionspackern wurden die Risse kraftschlüssig geschlossen und mit Trasskalkverpressmörtel verpresst.
Zement- und Gipsplomben wurden vollständig ausgebaut, entfernt und entsorgt.

Verbrauchte und desolate Putze an Wand- und Deckenflächen wurden aufgrund von Adhäsionsproblemen bis auf eine tragfähige Leitschicht ebenfalls abgenommen. Auch neuere, nicht festigungsfähige Putze wurden abgearbeitet. Anschließend wurden die Untergründe sorgfältig gereinigt.
Die abgenommenen Bereiche wurden wie oben beschrieben in Kalkputztechnik und unter Angleichung an den Bestand ergänzt. Anschlussränder oder Bruchkanten wurden gegebenenfalls konsolidiert.

Grobkörnige Putzergänzungen an Wand- und Deckenflächen wurden durch Reduzierung der  Körnigkeit und putztechnisches Angleichen des Duktus egalisiert und an den umliegenden Bestand angepasst.
Sandende und poröse Putze im Wand- und Deckenbereich wurden durch mehrfaches Tränken mit mineralischem Putzfestiger gefestigt.
Lockere Wand- und Deckenputze wurden überprüft. Anschließend wurden die festgestellten Putzhohlstellen hinterfüllt und konsolidiert. Die Arbeiten wurden mit Maßangaben kartiert und dokumentiert. Auf die historischen Malereibestände an der Decke des Mittelschiffs wurde selbstverständlich besondere Rücksicht genommen.

An den südlichen und nördlichen Wandflächen wurden Verschmutzungen und nicht tragfähige Untergründe abgenommen. Der aufgehackte, historische Putz wurde durch mehrmaliges Fluten mit Putzfestiger auf KSE-Basis gefestigt. Die gesamte aufgehackte Wandfläche wurde mit Kalkfeinputz in einer Stärke von ca. 5 bis 15 mm überputzt. In Teilbereichen war ein zusätzlicher Arbeitsgang zur Egalisierung notwendig. Der Putzauftrag wies gemäß dem historischen Bestand einen leicht mitlaufenden Charakter auf. Für den nachfolgenden freskalen Anstrich wurden die Oberflächen mit einem Schwammfilz abgefilzt. Historische Bauteile wurden natürlich entsprechend geschützt.

Alle Putzflächen an Wand- und Deckenflächen wurden auf ihren Zustand überprüft und durch Putzergänzungen fachlich einwandfrei wieder hergestellt. Störende Putzüberarbeitungen oder -überschreibungen wurden abgenommen bzw. überarbeitet. Alle Ausbesserungen wurden mit grobem und feinem Kalkputz bzw. Kalkglätte bei exaktem Angleichen der Oberflächenstruktur an den Bestand ausgeführt. Gegebenenfalls erfolgte ein mehrlagiger Aufbau. Risse wurden leicht konisch geöffnet, ausgereinigt und fachgerecht geschlossen. In Teilbereichen erfolgte eine Konsolidierung der Rissflanken.
Es wurden sämtliche Schadstellen verschiedenster Größen berücksichtigt, von kleineren Scharten über störende Unebenheiten und zurückgearbeitete Altputze bis hin zu größeren Putzausbrüchen. Fehlende Ecken und Kanten wurden wieder hergestellt.
Die Anschlüsse von Decke bzw. Wänden zu den Rippen und Bögen hin wurden abgenommen, konsolidiert, gekittet und kraftschlüssig hinterfüttert.

Vorbehandlung und Fassung der Raumschale

Wand- und Deckenflächen, sämtliche Tür- und Festerleibungen, Wandpfeiler, Kapitelle, Stuckierungen, Gesimse, Maßwerke, Pfeiler und Dienste wurden vorbehandelt, um einen tragfähigen Untergrund herzustellen.

Laut Analyseuntersuchung waren massive Ablösehorizonte der Fassungsschichten an den Wandflächen vorhanden. Auch im Deckenbereich waren optisch Ablösehorizonte erkennbar.  Ziel war es, einen sauberen und tragfähigen Untergrund für eine Neufassung des Kirchenraumes in reiner historischer Kalktechnik zu erstellen.
Organisch vergütete Renovierungs- und Ausbesserungsanstriche wurden abgenommen. Lose, abblätternde und nicht überstreichbare Fassungsschichten wurden mechanisch abgearbeitet, die Übergänge zu stabilen Fassungsschichten wurden dabei ebenmäßig verschliffen. Überhöhte Putzausbesserungen und Überfilzungen wurden mechanisch auf das umgebende Flächenniveau reduziert. Die Bereiche mit Fassungsabnahmen wurden entstaubt und mit klarem Wasser nachgewaschen.

Dispersionshaltige Anstriche in Wand-, Nischen- und Deckenbereichen der Seitenschiffe und deren Zugängen wurden ausgedünnt.
Aufgrund des mikrobiell befallenen Untergrundes sowie für eine möglichst nachhaltige Vermeidung der Sporenbildung wurde nach Freilegung der Wandbereiche eine Desinfektion sämtlicher Flächen mit 70%igem Isopropanol im Sprühverfahren und zeitlich versetzt in zwei Arbeitsgängen vorgenommen.

Vor Aufnahme der Restaurierungsarbeiten wurden die Arbeitsschritte anhand von aussagekräftigen Musterflächen im Übergang Wand/ Decke vorgestellt. Hierbei handelte es sich um eine ca. 8 qm große Musterachse mit allen relevanten Arbeiten im Bereich der Wand- und Deckenflächen mit Einbeziehung der Kreuzrippen und Bögen. Die Farbfassung richtete sich nach den bereits fertiggestellten Flächen im Chor.
Nach Abschluss und Bewertung der Musterflächen wurde die Raumschale mit holzgebranntem Marmorsumpfkalk ohne jegliche Zusätze mit Ausnahme von Leinölfirnis in mehreren dünnen Kalkmilchlasuren bis zur völligen Reinheit und Deckung neu gefasst. Die Anstriche wurden zu den Steingewänden, Tür- und Fenstereinbauten, mittelalterlichen Malereien sowie den Anschlussbereichen zur Ausstattung und den Bodenbelägen exakt und sauber abgefasst. Die Tönungen der vorbereiteten Flächen erfolgten gemäß Vorgabe bzw. Musteransatz mit pigmentierter Kalklasur in gleichmäßigen dünnen Aufträgen unter leichter Belebung der Oberflächenstruktur. Der gebrochene Weißton der Raumschale orientierte sich am historischen Befund, bzw. der Vorgabe im Chor ohne die markante Streifigkeit in der Rosenberger Kapelle.

Die neuen Wandputzbereiche des Mittelschiffs erhielten einen freskalen Kalkanstrich in gebrochenem Weiß nach Vorgabe des vorangegangenen Bauabschnitts in Chor und Rosenberger Kapelle.

Rippen, Dienste, Bögen, Maßwerke

Kreuzrippen, Bögen, Dienste und Konsolen wurden mit akapad-Schwämmen trocken gereinigt, ebenso  Wandpfeiler einschließlich der Säulenbasis und der Wandpfeilerbögen.

Wo kein zufriedenstellendes Ergebnis durch die Trockenreinigung erzielt werden konnte, erfolgte an Schlusssteinen, Wappen, Kreuzrippen, Bögen, Pfeilern, Diensten , Konsolen und Obergaden eine Feuchtreinigung.

Die polychrome Fassung und Linierung der Fenstermaßwerke in den Seitenschiffen und Obergaden im Mittelschiff wurde in Absprache mit den Fachbehörden und nach Analyseergebnissen in die angedachte Rippenfassung integriert.

Was die polychrome Integration von Rippen, Diensten, Bögen, Wandpfeilern und Wandpfeilerbögen anbelangt, so wurde hier in Kalk-Kasein-Technik flächig überlasiert, die Integration von Schadstellen inbegriffen. Die Ablinierung als Begleitrippenlinierung bzw. Setzmörtellinierung erfolgte mit einer Linienbreite von bis zu 3 cm.

Freilegung rudimentärer Malereifragmente

Die überputzten oder überstrichenen Malereifragmente wurden in Absprache mit dem bauleitenden Restaurator freigelegt.

Schlusssteinverschluss

Der Schlusssteinverschluss in Form eines bemalten Holzdeckels wurde gereinigt und konsolidiert. Kittungen erfolgten mit artgleichem Material. Die Retuschen der Fehlstellen wurden nach Absprache mit den Fachbehörden vorgenommen.

Dokumentation

Alle ausgeführten Maßnahmen, Vor- sowie Endzustand wurden von uns fotografisch festgehalten, in einer Dokumentation in Wort und Bild ausgearbeitet und so nachvollziehbar gemacht.

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