Balkonanlage, Karolinenstr. 28, Fürth

WEG
2022
Restaurierung
Herausforderung
Befunduntersuchung, Restaurierung Eisenteile Balkon, Natursteinrestaurierung
Herausforderung

Die gusseiserne Balkonanlage in der Karolinenstraße in Fürth war marode. Diverse Passanten mögen schon mit einem mulmigen Gefühl darunter durchgelaufen sein.
Ein aufwändiger Sanierungsprozess war notwendig geworden, der viele Planer, Restaurierungswerkstätten und erfahrene Handwerker benötigte.

Lösung

Befunduntersuchung

Vor Beginn der Maßnahmen wurde von uns eine Befunduntersuchung an den Gusseisenelementen vorgenommen. Die dabei beobachteten Befunde wurden mittels Farbfächer in Annäherung an das NCS-System bestimmt. Eine Dokumentation der Befunde mit Fassungsabfolgen wurde ausgearbeitet.

Vorbereitende Maßnahmen

Ein Stahlrahmengerüst nach DIN 4420 mit Fußgängertunnel wurde aufgestellt. Staub- und Sonnenschutznetze aus reißfestem Rupfen wurden sturmsicher verankert.

Restauratorische Maßnahmen an der Balkonanlage

Die Balkonanlage wurde vom Schlosser abgebaut, abtransportiert, thermisch entlackt und abgebeizt. Anschließend wurden die Teile in unsere Werkstätten geliefert, wo sie eine zweifache Grundbeschichtung erhielten, die mit Pinsel und Quast händisch einmassiert wurde.

Daraufhin wurden die Balkonteile einer Reparatur und Ergänzung durch den Schlosser unterzogen. Wieder in unseren Werkstätten wurden Schweißpunkte und Reparaturstellen entrostet und händisch nachbeschichtet. Die Eisenteile erhielten einen zweifachen Zwischenanstrich und eine deckende UV-stabile Schlussbeschichtung in bräunlichem Farbton.

Die vor Ort an der Fassade verbliebenen Teile wurden von uns mittels Bürsten und Stahlnagelpistolen von Farbpaketen befreit und entrostet. Anschließend erhielten sie ebenfalls das beschriebene Korrosionsschutzsystem als Beschichtung.

Natursteinergänzungen

Verunreinigungen am Naturstein wurden fachgerecht ausgedünnt.

Die Fahnenhalterungen wurden mechanisch so beschädigungsfrei wie möglich ausgebohrt. Sie wurden gereinigt, mechanisch entrostet und wie die Balkonanlage beschichtet und gefasst. Der Wiedereinbau erfolgte mit EP-Mörtel. Der Montagemörtel wurde hinter dem Fassadenniveau zurückversetzt eingebracht, um anschließend den Deckmörtel aus Natursteinersatz farblich differenziert aufbringen zu können.


Die Sandstein-Oberflächen wurden gegebenenfalls gereinigt. Lose Ergänzungen wurden entfernt, mürbes Fugenmaterial ausgekratzt. Diese Bereiche sowie andere Fehlstellen wurden mit Restaurierungsmörteln ergänzt und nach Ansteifen zurechtgekratzt.

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„Ein kleines Werk mit viel Aufwand“, resümiert Baureferentin Christine Lippert bei der Besichtigung. Entstanden sei ein echtes Schmuckstück, das davon zeuge, „was alles möglich ist, wenn alle an einem Strang ziehen“. Besonders stolz sei man darauf, dass es gelungen ist, nahezu alle Teile von der Originalsubstanz zu erhalten.

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