Deckengemälde Grandhotel Bonn


Im Zuge der Modernisierung eines Grandhotels in Bonn sollte ein historisches Deckengemälde komplett abgenommen, abtransportiert, im Atelier restauriert und an anderer Stelle wieder angebracht werden. Die 15 qm große Deckenfläche besitzt ein Eigengewicht von 60 bis 70 kg pro qm, sodass andere Firmen vor der statischen Herausforderung zurückschreckten.

Demontage des Gemäldes
Das Deckengemälde wurde sorgfältig dokumentiert und kartiert. Nach Festigung der Malschicht und Kaschierung mit Japanpapier wurde eine Unterkonstruktion mit Schaumstoffzwischenlage als Stützkonstruktion gebaut. Ein Oberflächenschalenbau für die Abnahme wurde hergestellt. Daraufhin wurde der umlaufende Stuckierungsrahmen demontiert, das Gemälde auf Putzuntergrund abgenommen, in Stücke geschnitten und in unsere Restaurierungsateliers transportiert.
Restaurierungs- und Konservierungsarbeiten
Die Putzoberflächen wurden trocken gereinigt, Salzausblühungen wurden mittels Kompressen abgenommen bzw. reduziert. Die Armierungseisen wurden ebenfalls gereinigt und vor Korrosion geschützt. Stahlseile für die Spezialhalterungen wurden an der Bestandsarmierung befestigt. Anschließend wurden die Deckenfelder nach Haftzugsversuchen rückseitig mit Einlage eines hochreißfesten Armierungsgewebes flächig überarbeitet. Die Seile wurden hierbei ausgespart. Es erfolgte außerdem eine Randsicherung der Schnittkanten.
Neumontage des Gemäldes
Mithilfe einer speziellen Arbeitsbühne wurden die restaurierten Gemäldeteile niveaugleich und ohne Versätze an anderer Stelle neu angebracht. Zum Einsatz kamen Spezialhalterungen, die in der Betondecke verankert und auf den Millimeter genau justiert wurden, um zu gewährleisten, dass alle Gemäldeteile in einer Flucht montiert waren. Über die Schnittnähte wurden Armierungseisen eingelegt, um die Stücke kraftschlüssig zu verbinden. Die Nahtstellen wurden mit Mörtel aufgefüllt, um eine einheitliche „Scheibe“ der Decke zu erhalten.
Gekittete Schnittnähte und Fehlstellen wurden retuschiert.