Ehemaliges Kapuzinerkloster Laufen


Risse, abgelöste und hohlliegende Putzbereiche sowie biogener Befall gefährdeten den Bestand der Fassade des ehemaligen Kapuzinerklosters.

Restauratorische Putzarbeiten
Abnahme mürber Putze
Die vorhandene Putzschale wurde durch Abklopfen auf schadhafte, hohlliegende Putzflächen überprüft und lose Teile bis zum tragfähigen Untergrund entfernt. Schadhafter Außenputz wurde sodann über die Schadensgrenze hinaus abgenommen. Mürber und loser Fugenmörtel wurde ausgekratzt. Das Mauerwerk aus Bruchsteinen und Ziegeln bzw. Mischmauerwerk wurde mit Stahlbesen gründlich abgebürstet und von Staub befreit.[nbsp]
Putzerneuerung
Anschließend wurden Mauerwerksflächen im Bereich von abgeschlagenen Putzflächen ausreichend angefeuchtet und nach vorherigem Auswerfen der Mauerwerksfugen mit einem Spritzbewurf versehen. Darauf folgte der Unterputz mit hydraulischem Kalk sowie der Oberputz mit Weißfeinkalk und Kalkhydrat. Der Oberputz wurde in Struktur und Oberfläche an den vorhandenen Putz angeglichen, Putzübergänge zum Altputz wurden ebengleich ohne Versatz und unter Vermeidung von Überputzungen oder Überschmierungen hergestellt. Alle Ecken und Kanten wurden ohne Eckschutzschienen und leicht gerundet ausgeführt.
Risssanierung
Vorhandene Risse im Außenputz wurden vorsichtig ausgekratzt, gesäubert und exakt mit artgleichem Putz inklusive alkalibeständigem Armierungsgewebe oberflächenbündig geschlossen. Das Armierungsgewebe wurde an den Stößen überlappend in den Unterputz eingearbeitet. Auch hier wurden Putzübergänge ebengleich und ohne Versatz hergestellt.
Austausch Sockelputz
Im Wandsockelbereich der Außenputzflächen wurde der Putz über Feuchtigkeits- und Ausblühungsstellen entfernt. Die abgeschlagenen Putzflächen wurden von losen Putzteilen gereinigt, das Mauerwerk gründlich abgebürstet und Staub und Putzreste entfernt. Anschließend wurde ein netzförmiger Spritzbewurf aus Werktrockenmörtel als Haftbrücke zwischen Mauerwerk und Saniergrundputz aufgebracht.
Als Pufferputz für die im Mauerwerk enthaltenen Salze wurde auf den erhärteten Spritzbewurf ein vollflächiger Porengrundputz aufgetragen, der auch zum Ausgleich größerer Vertiefungen und Unebenheiten diente. Nach Erreichen einer gewissen Anfangsfestigkeit wurde die Oberfläche des Mörtels für das Aufbringen des Sanierputzes waagerecht aufgekämmt. Nach ausreichender Standzeit wurde anschließend ein porenhydrophober, wasserdampfdiffusionsfähiger Sanierputz aufgebracht. Die Oberfläche wurde der vorhandenen Struktur angepasst, Putzübergänge zum Altputz wurden ebengleich ohne Versatz hergestellt.
Oberflächenvorbereitung
Algen, Moos und Schimmelbewuchs wurden mit KEIM Algicid eingestrichen, entfernt und mittels Heißwassergeräten abgedampft.
Lose Altbeschichtungen wurden einschließlich der entsprechenden Nachbearbeitung im Wasserstrahlverfahren entfernt.
Neuputzflächen wurden abgeätzt und Sinterschichten entfernt.
Neufassung der Fassade
Stark saugende oder glatte Untergründe wurden mit KEIM Fixativ (1:1 bis 1:3 mit Wasser verdünnt) grundiert.
Zur Erzielung einer gleichmäßigeren Oberfläche bzw. zur Überbrückung von Haarrissen erhielten die Fassadenflächen einen Schlämmanstrich mit KEIM Contact-Plus, der gleichzeitig als haftvermittelnder Grundanstrich für den Silikataufbau fungierte. Als Grund- und Zwischenbeschichtung wurde reine Silikatfarbe, je nach Saugfähigkeit des Untergrundes mit Fixativ verdünnt, mit der Bürste in den Untergrund eingestrichen. Der Schlussanstrich erfolgte unverdünnt ansatz- und fleckenfrei. Das Traufgesims, Fensterleibungen, einfach und aufwändig profilierte Gesimse, Lisenen, Bänder sowie Voluten wurden nach vorhandenem Farbton farblich abgesetzt.
An stark bewitterten Flächen wurde mit KEIM Lotexan hydrophobiert.