Kath. Pfarrkirche St. Trinitatis Hartenstein


Im gesamten Kirchenraum ist der bauzeitliche Putz erhalten. Bei jeder Renovierung wurden jedoch geschädigte Putzpartien - v. a. im Sockelbereich - ausgebessert.
Die Erstfassung aus der Zeit um 1883 wurde im Lauf der Zeit mehrmals überfasst.
Die Putze waren größtenteils stabil und tragfähig für eine Neufassung. In der Sockelzone waren allerdings salzbelastete Stellen vorhanden, die starke Schäden aufwiesen. Die Beschichtungen waren stellenweise instabil und für eine Neufassung nicht durchgehend tragfähig
Die Beschichtungen an den Holzdecken, der Emporenbrüstung und der Treppe waren stabil, aber verschmutzt.
An den Säulen wies die jüngste graue Fassung Fehlstellen aufgrund von mechanischer Einwirkung auf.

Vorbereitende Maßnahmen
Bodenflächen aus Naturstein und Holz in Kirchenschiff, Chorraum und auf Empore sowie die Emporentreppe wurden mit Vlies und Holzplatten geschützt. Die Fensterflächen wurden mit Folien abgedeckt.
Abnahme von Anstrichen
Alle polymerhaltigen Anstriche im Bereich der Wandflächen von Kirchenschiff und Chorraum sowie im Bereich des Chorraumgewölbes wurden mechanisch mit Spachteln oder ähnlichem abgenommen. Anschließend wurden alle staubenden und wasserlöslichen Anstriche bis auf einen tragfähigen Grund abgewaschen, sodass sich keine kreidenden Farbreste mehr auf den Wandoberflächen befanden.
Putzarbeiten
Schadhafter Sockelputz im Bereich des Kirchenschiffs wurde abgenommen. Alle Putzreste wurden bis auf das Bruchsteinmauerwerk abgearbeitet und Fugen bis zu 10 cm tief ausgekratzt.
Anschließend wurden die Fugen und Vertiefungen im Bruchsteinmauerwerk verfüllt und ein Vorspritzmörtel wurde aufgebracht. Ein erster Unterputz wurde aufgetragen, auf dem die Sockeltemperierung verlegt wurde. Der darauf folgende zweite Unterputz umschloss die Temperierung.
Der Deckputz wurde mit Gewebearmierung ausgeführt, mit Putzbrett verrieben und so an den Bestand angeglichen. Die Neuputzflächen wurde mit einem Kalkanstrich grundiert, dem Feinsande beigemengt wurden.
Kleinflächige Putzbeschädigungen wurden abgearbeitet, sodass senkrechte Fehlstellenflanken entstanden. Die Putzflanken wurden gefestigt und die Fehlstellen mit Mörtel aufgefüllt. Bei tieferen Fehlstellen erfolgte ein mehrlagiger Auftrag, wobei die einzelnen Lagen aufgeraut wurden. Abschließend wurde ein Feinputz aufgetragen, der ohne Überlappung an die umliegende Oberfläche angepasst wurde. Auch hier wurden die Neuputzflächen mit Kalklasuren grundiert, um das Saugverhalten an die Umgebung anzupassen.
Überlappende und nicht der Umgebung angepasste Ausbesserungen im Bereich der bestehenden Elektroinstallation wurden abgearbeitet, und eine Putzlage, die an die umliegende Oberfläche angepasst wurde, wurde aufgetragen. Auch hier wurde die Textur der Putzschicht an den Bestand angeglichen und Kalklasuren zur Grundierung aufgetragen.
Schlitze für die neue Elektroinstallation wurden verputzt und Risse aufgefüttert. Die neuen Putzflächen wurden wie oben beschrieben ohne Überlappung an den Bestandsputz angepasst und grundiert.
Hohlstehende Putzbereiche wurden durch punktuelle Injektion oder durch flächige Hinterfüllung gesichert.
Im Eingangs- und Fensterleibungsbereich wurden jüngere, zu raue Putzausbesserungen sowie Putzkanten angeglichen, indem grobe Körnungen und störende Überscheibungen abgearbeitet wurden. Die Flächen wurden verfestigt, aufgefüllt und mit Feinputz in ihrer Textur an den Bestand angeglichen.
Malerarbeiten
Die Wandflächen im Kirchenschiff und die Wand- und Gewölbeflächen im Chorraum wurden mit mehreren Kalkanstrichen in gebrochenem Weiß neu gefasst. Die Leibung des Chorbogens wurde in beigem Farbton farblich abgesetzt.
Die Holzoberflächen an der Decke des Kirchenschiffes, der Emporenunterseite, Emporentreppe sowie Emporenbrüstung wurden gereinigt. Vorab wurde abgefegt und abgesaugt und anschließend feucht abgewischt. Die Blumenverzierungen wurden restauriert und in Teilbereichen mit Kompositionsgold vergoldet.
Lose Altanstriche an den Metallsäulen der Emporen wurden abgenommen. Schichtenstufen wurden verspachtelt und verschliffen, bevor Grundierung und Schlussanstrich folgten. Kapitelle wurden zusätzlich gründlich geschliffen, entfettet und mit klarem Wasser nachgewaschen.
Die Türen wurden gereinigt, geschliffen und neu lasiert (Haupteingangstüre) bzw. lackiert (Sakristei).[nbsp] Die Sakristeitür wurde zusätzlich gekittet. Tauwasserrinnen im Schiff wurden ebenfalls gereinigt, mit Haftgrund grundiert und im Wandton gestrichen.
Fehlstellen an der Emporenunterseite im Bereich des Windfanges wurden retuschiert und Neuholzteile farblich eingestimmt. Alte Kittungen wurden entfernt und erneuert.
Die Sakristei wurde mit KEIM Innostar gestrichen, ebenfalls in altweißem Farbton.