Residenz Würzburg - Restaurierung der Raumschale


Die ab 1720 unter Fürstbischof Johann Philipp Franz von Schönborn und Architekt Balthasar Neumann gebaute Residenz Würzburg wurde 1981 ins Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen.
Die Restaurierung des Vestibüls sollte einen weiteren Beitrag zur erhaltenden Denkmalpflege des Bauwerks bilden. Höchste kunsthandwerkliche, restauratorische und konservatorische Anforderungen wurden hierfür an die beauftragten Fachkräfte gestellt.

Reinigung
Vorab erfolgte eine Trockenreinigung mit Staubsauger und Pinseln, um Staubansammlungen und Spinnweben zu entfernen.
Das Ziel der anschließenden Feuchtreinigung per Wasserdampf war die Entfernung bzw. Reduzierung der verbliebenen Oberflächenverschmutzung sowie in Teilbereichen die Abnahme der unterbundenen Sichtfassung. Die Parameter wurden individuell den jeweiligen Gegebenheiten angepasst.
Abnahme Fassung
Fassungen auf salzkontaminiertem Sandstein im Sockelbereich wurden trocken mechanisch abgenommen.
Rückbau Sandstein
An der Oberfläche angereicherte Schadsalze wurden entfernt und der zerrüttete, geschädigte Sandstein so weit zurück gebaut, dass ein tragfähiger Untergrund für die Applikation der Salzminderungskompressen und das folgende Wiederherstellen der Oberflächen geschaffen wurde.
Salzminderung
Die noch im Sandsteingefüge vorhandenen Schadsalze wurden über mineralische Kompressen weiter reduziert.
Steinergänzung
Reduzierter Bestand im Sandstein wurde oberflächengetreu mit Steinersatzmassen ergänzt und so ein Fassungsträger hergestellt.
Hohlstellenbearbeitung
Abgelöste, bewegliche und gefährdete Rücklagenputze, Profilstuck und ornamentaler Antragsstuck wurden durch Hinterfüllen konsolidiert und konserviert. Die Injektionsöffnungen wurden in minimal nötiger Größe und bevorzugt an Rissmitten oder -kreuzen angelegt.
Schließen von Rissen
Vor dem Verschluss wurden die Risse gegebenenfalls vorsichtig mit Wasserdampf gereinigt. Die Ergänzungsmaterialien wurden an die Beschaffenheit des zweischichtigen Putzaufbaus angepasst. Bei Rissen mit Niveauversatz wurde auf die tieferliegende Flankenhöhe geschlossen. Die Oberfläche wurde in Qualität und Niveau an den Bestand angepasst.
Stuck- und Putzergänzungen
Optisch auffällige Fehlstellen im Stuck (ornamental und profiliert) und in den Rücklagenflächen wurden repariert. Alle Ausbrüche wurden in jeweils angepasstem Material und formengerecht geschlossen.
Neufassung
Die gesamte Raumschale wurde neu gefasst. Wände und Gewölbe erhielten ein ein- bzw. zweilagiges Anstrichsystem. Die Bauzier wurde farblich abgesetzt.