Restauratorische Putz- und Stuckarbeiten - Notre Dame Eichstätt


Die ehemalige Klosterkirche ist eines der bedeutendsten Barockbauwerke Eichstätts, im Jahr 1719 nach den Plänen von Gabriel de Gabrieli geschaffen. Architektonischer Höhepunkt ist die großartige Barockkuppel mit einem Deckengemälde von Johann Georg Bergmüller. Heute beherbergt das Gebäude das Informationszentrum Naturpark Altmühltal. Putz und Stuck an der Fassade Notre Dames wurden von uns restauriert und neu gefasst.

Untergrundvorbereitung der Fassadenflächen
An der Fassade der ehemaligen Klosterkirche wurden vor Beginn der Sanierung und Restaurierung besondere Maßnahmen und Abdeckungen zum Schutz von angrenzenden Bauteilen vorgenommen. Auch Pflaster und Dach wurden fachgerecht abgedeckt.
Alte Farbschichten, die als Anstrichträger nicht geeignet waren, wurden mit Drahtbürste und Spachtel bis auf den tragfähigen Untergrund entfernt. Die Altfarben wurden den kommunalen Vorschriften entsprechend entsorgt.
Kupferabläufer wurden mit 5 – 10 %igem Ammoniak (Salmiakgeist) abgewaschen.
Die gesamte Fläche von 1.500 qm wurden im Wasserstrahl- bzw. im Partikelstrahlverfahren gereinigt und händisch abgebürstet. Uns stehen je nach individuellen Erfordernissen verschiedene Geräte zur Verfügung. Die Altfarben bzw. das Waschwasser wurde ebenfalls den kommunalen Vorschriften entsprechend entsorgt.
Nach Abtrocknung wurde eine wässrige Sanier- und Reinigungslösung mit der Bürste aufgebracht.
Die Putzflächen wurden überprüft, Hohlstellen und schadhafter Untergrund gekennzeichnet und lose Teile bis zum tragfähigen Untergrund entfernt.
Putzarbeiten an der Fassade Notre Dames
Putzausbesserungen im Glattputz wurden mit artgleichem Material und in gleicher Oberflächenstruktur durchgeführt. Sinterschichten wurden mit Drahtbürste aufgebürstet.
Zur putztechnischen Sanierung von baudynamischen Rissen mit geringer Rissbewegung (ohne statische Relevanz) wurde der Putz im Rissbereich 30 cm an beiden Flanken bis zum Mauerwerk abgeschlagen. Auf den freigelegten Rissbereich wurde 50 cm breites Rippenstreckmetall auf Ölpapier als lose Unterlage fachgerecht am Putzgrund befestigt. Anschließend wurde mit artgleicher Putzqualität in gleicher Oberflächenstruktur überputzt.
Ansonsten wurden Risse aufgeweitet, entstaubt und mit mineralischem Fassadendünnschichtputz auf Kalkzementbasis mit Haftzusatz und Faserarmierung strukturangleichend verfüllt.
Im Bereich des Sockels wurde schadhafter Putz bis 80 cm über die Schadenszone hinaus abgeschlagen. Mürbe Mauerwerksfugen wurden ca. zwei cm tief ausgeräumt. Die Oberfläche wurde staubfrei gereinigt. Darauf wurde ein Spritzbewurf mit Trass-Zementputz nicht voll deckend (netzförmig) aufgebracht. Als nächste Schicht folgte ein Saniergrundputz mit hochhydraulischem Trass-Sanierputz mit frostbeständigem Dolomitsandanteil. Die Oberfläche wurde aufgeraut.
Anschließend wurde der Sanieroberputz ebenfalls mit Trass-Sanierputz aufgebracht, bevor der mineralische Oberputz zur Strukturangleichung folgte.
Neufassung von Putz und Stuck
Neuputz und Ausbesserungsstellen wurden mit verdünnter Hexafluorkieselsäure fluatiert und im Wasserstrahlverfahren nachgewaschen.
Altputzflächen wurden mit Fixativ (1:1 verdünnt) eingelassen.
Zur Strukturangleichung sowie zur Überbrückung kleinerer Risse wurde auf Ausbesserungsstellen ein mineralischer Schlämmanstrich aufgebracht.
Anschließend folgte auf der gesamten Fläche der Grundanstrich mit reiner Silikatfarbe und 100% Schlämmzusatz. Das Farbpulver wurde mit systemzugehörigem, rein silikatischem Bindemittel nach Vorschrift eingesumpft. In die eingesumpfte Farbe wurde ca. 100% Schlämmzusatz eingerührt, und je nach Saugfähigkeit des Untergrundes wurde sie mit systemzugehörigem, rein silikatischem Bindemittel verdünnt.
Der Zwischenanstrich erfolgte auf dieselbe Weise, allerdings mit 50% Schlämmzusatz.
Der Schlussanstrich bestand aus reiner Silikatfarbe und wurde wie die vorherigen Anstriche mit der Bürste aufgebracht.
Fensterfaschen, Türfaschen, Wandlisenen, das stark profilierte Kuppel-Traufgesims, das Giebelabschlussgesims u. ä. wurden in Altrosa gefasst.
Der Farbauftrag der Fenster- und Eingangstüren aus Holz wurde nach entsprechender Vorbehandlung ebenfalls erneuert (Grundierung und Lasuren).