Restaurierung der Altäre und Figuren von St. Markus Bischberg

Kath. Kirchenstiftung St. Markus, Bischberg
2012–2013
Restaurierung
Herausforderung
Konservierung, Konsolidierung und Restaurierung von Altären und Figuren
Herausforderung

Die katholische Pfarrkirche St. Markus wurde Ende des 15. Jahrhunderts erbaut, das Langhaus 1978 abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Altäre und Innenraum sind mit zahlreichen, wunderschönen Holzfiguren ausgestattet.
Neben der Instandsetzung von Raumschale und Fassade erfolgte auch die Konservierung und Restaurierung der Ausstattung, also von Altären, Kanzel, Orgel und Figuren.

Lösung

Restaurierungsmaßnahmen an den Altären

Die Seitenaltäre wurden abgebaut und für die Restaurierung in unsere klimatisierten Atelierräume transportiert. Der Hauptaltar verblieb vor Ort.
Die Altäre wurden abgesaugt und Farbfassungen mit Microfasertuch feucht gereinigt. Vergoldungen wurden mit weichen Pinseln und Staubsauger vorgereinigt und mit geeigneten Schwämmen und Wattestäbchen nachgereinigt. Wachsspritzer auf Farb- und Goldfassungen wurden mit einem Fön angelöst und mit getränkter Terpentinwatte nachgereinigt. Gelöste Profile, Anbauteile, Figurenkonsolen usw. wurden neu befestigt.
Aufstehende Farbschollen wurden durch Injektion von Hausenblasenleim konsolidiert und niedergelegt.
Fehlbereiche wurden mit Kreidekitt ausgekittet. Größere Kittungen und kleinere Verlustzonen wurden mit einer Mischung aus händisch angemachter Holzergänzungsmasse vorgenommen.
Anschließend wurden Fehlstellen und Kittfugen in der Fassung retuschiert. Fehlbereiche, Kittfugen und offene Kreidegrundschichten in der Vergoldung wurden im Polimentton vorgelegt und mit leimgebundenen Perlglanzpigmenten retuschiert. Größere Fehlbereiche wurden in angepasster Technik ergänzt, d. h. je nach Umfeld Polimentglanzgold oder Ölvergoldung.
Die Restaurierungen an den Seitenaltären umfassten außerdem die Ergänzung formell fehlender Figurenteile, Profile, Mensaplatten und Ornamentspitzen. Eine Kartierung zu diesen Holzergänzungen wurde erstellt.
Durch Anobienbefall beschädigte und mürbe gewordene Bereiche, insbesonders figürliche Elemente und gefasste Weichholzflächen am Altar wurden mit Injektionen gefestigt. Um entsprechende Bereiche zur Verfestigung vorzubereiten, wurden gegebenenfalls Kanülen gesetzt, wobei die Fassungen durch entsprechende Maßnahmen geschützt wurden. In Teilbereichen wurden konstruktive Holzverbindungen eingesetzt.

Restaurierungsmaßnahmen an den Figuren

Die Figuren wurden ebenfalls in unser klimatisiertes Restaurierungsatelier transportiert. Die Verschmutzungen und Rußablagerungen der Figuren mit Polierweiß- und Goldfassung wurden gesondert gereinigt. Um die Polierung der Weißfassung durch die Reinigung nicht zu beeinträchtigen, wurde nicht bis zu einer absolut weißen Oberfläche gereinigt. Aufstehende Farbschollen wurden anschließend durch Hinterspritzen mit Hausenblasenleim gefestigt und niedergelegt. Formell fehlende Figurenteile wurden ergänzt, was sorgfältig in der entsprechenden Kartierung verzeichnet wurde. Fehlbereiche in der Fassung wurden mit Kreidekitt ausgekittet. Größere Bereiche wurden mit Kreidegrund neu aufgebaut und vorsichtig oberflächengleich verschliffen. Die Kittungen und offenen Kreidegrundschichten wurden dem Bestand entsprechend retuschiert, Farbtöne wurden entsprechend nachgemischt. Kittungen und offene Kreidegrundschichten im Goldbereich wurden im Polimentton grundiert und mit leimgebundenen Perlglanzpigmenten retuschiert. Die Restaurierung größerer Fehlbereiche erfolgte in angepasster Technik, d. h. je nach Umfeld als Polimentglanzgold oder als Ölvergoldung.
Eine Ausnahme bildete die Figur des Wendelin. Hier wurde das Inkarnat über einer Trennschicht überfasst, da das Gesicht aufgrund früherer Reinigungsmaßnahmen ausgeprägte Schäden aufwies.

Sorgfältige Dokumentation aller Restaurierungsmaßnahmen

Alle ausgeführten Arbeiten sowie der Zustand vor Beginn und nach Abschluss der Maßnahmen wurden sorgfältig festgehalten und in einer ausführlichen Dokumentation archiviert.
Unser gewissenhaft gepflegtes Dokumentationswesen garantiert durch genaue Einblicke die Nachvollziehbarkeit aller Arbeitsschritte und kann so als verlässliches Nachschlagewerk für kommende Restaurierungsmaßnahmen dienen.

Stichwortsuche