Restaurierung der Altäre von St. Pankratius in Siegenhofen

Katholische Kirchenstiftung Siegenhofen
2013
Restaurierung
Herausforderung
Reinigung, Konsolidierung und Restaurierung von Haupt- und Seitenaltären
Herausforderung

Nach Plünderungen war die Kirche St. Pankratius in Siegenhofen 1627 in baufälligem Zustand. die Sakristei war zerstört und das Inventar geraubt. Im Jahr 1780 wurde sie neu erbaut. Die Wiedereinweihung wurde am 3. Oktober 1781 durch Weihbischof Felix von Stubenberg aus Eichstätt vollzogen. 1863 bestand jedoch offenbar keine Pfarrei mehr in Siegenhofen und eine Wiedereinrichtung wurde abgelehnt. 1935 wurde die Pfarrkirche St. Pankratius abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Dieser wurde 1936 von Bischof Michael Rackl konsekriert. 1953 erhielt sie einen neuen Seitenaltar, 1966 ein neues Dach und 1969 erfolgte eine Innenrestaurierung.
Haupt- und Seitenaltäre waren durch erhebliche Verschmutzungen in Mitleidenschaft gezogen. Offene Fugen, Risse, aufstehende Schollen in der Vergoldung, Abplatzungen und andere Fehlstellen kennzeichneten ihr Erscheinungsbild. In der Fassung waren Hohlstellen und Erhebungen zu finden.

Lösung

Reinigung

Die Altäre einschließlich Figuren und Leinwandbilder wurden mit Microfasertüchern und Saugblockschwämmen leicht feucht gereinigt. Holzsichtige Partien wurden abgesaugt und trocken gereinigt. Metalloberflächen wurden mit mikrokristallinem Wachs gereinigt.
Wachsspritzer auf Farb- und Goldfassungen wurden mit einem Fön angelöst und mit getränkter Terpentinwatte vorsichtig nachgereinigt.

Erneuerung von Verbindungen

Nägel und Schrauben wurden entfernt, soweit sie nicht mehr gebraucht wurden.
Alle Befestigungen von Objekten, Applikationen usw. wurden überprüft und gegebenenfalls mit Messing-Schlitzschrauben neu verschraubt. Gelockerte Holzverbindungen wurden verleimt.

Konsolidierung, Ergänzungen und Kittungen

Schad- und Fehlstellen insbesondere in der Sockelzone wurden holztechnisch ergänzt.
Hohlstellen und Fassungserhebungen wurden durch Hinterspritzen mit Hausenblasenleim und Anpressen konsolidiert und niedergelegt.
Gelockerte Riss- und Fugenkittungen wurden teilweise entfernt und mit Leim-Kreidekitt erneuert. Ebenso wurden Fehlstellen in der Fassung mit Kreidegrund bzw. Leim-Kreidekitt plangenau geschlossen.
Beim Hauptaltar wurde eine Fuge mit Balsaholz ausgespant und mit Leim-Kreidekitt ausgekittet.

Retusche

Anschließend wurden die Kittstellen in den Marmorierungen und Farbfassungen tongenau retuschiert. Kittstellen in der Goldfassung wurden im Polimentton vorgelegt und mit leimgebundenen Perlglanzpigmenten retuschiert. Größere Fehlbereiche wurden in angepasster Technik mit identischen Materialien ergänzt (Blattgold), was insbesondere den Sockelbereich des Hauptaltars betraf.
Im Falle des Hauptaltars wurden angelaufene Partien der versilberten Ornamentteile überarbeitet und farblich eingestimmt.
Abschließend erhielten die Altäre einen Schutzüberzug mit Dammarfirnis.

Nachvollziehbarkeit durch Dokumentation

Alle an den Altären ausgeführten Arbeiten sowie der Zustand vor Beginn und nach Abschluss der Maßnahmen wurden sorgfältig festgehalten und in einer ausführlichen Dokumentation archiviert. Unser gewissenhaft gepflegtes Dokumentationswesen garantiert durch genaue Einblicke die Nachvollziehbarkeit aller Arbeitsschritte und kann so als verlässliches Nachschlagewerk für kommende Restaurierungsmaßnahmen dienen.

Stichwortsuche