Restaurierung der Ausstattung der Klaussteinkapelle

Ev.-Luth. Kirchengemeinde Kirchahorn, 95491 Ahorntal
2016
Denkmalpflege
Herausforderung
Restaurierung von Altar, Figuren, Orgelprospekt und Emporenbildern
Herausforderung

Zu Beginn war das Ziel der Maßnahme vor allem[nbsp]die Reinigung aller Ausstattungsgegenstände. Dann stellte sich heraus, dass sich die Figuren in einem äußerst schlechten Zustand befanden. Durch Insektenfraß geschädigt, waren viele Holzteile destabilisiert und gefährdet.

Lösung

Altar einschließlich Figuren und Orgelprospekt


Vorab wurde die Stabilität der Fassung sowie feiner Anbauteile und Applikationen überprüft. Sodann wurden grobe Staubauflagerungen vorsichtig mit weichen Pinseln abgenommen.


Das Inkarnat und die polychromen Fassungsbestände wurden mit destilliertem Wasser unter Zugabe von Netzmittel, Schellsol A oder leichtem Lösungsmittel gereinigt. Die Reinigungsmittel wurden individuell angepasst und fanden erst nach Arbeitsproben Einsatz. Vergoldungen und Versilberungen wurden mit Trockenreinigungsschwämmen gereinigt.


Nachdem sich herausgestellt hatte, dass sich die Figuren in einem äußerst schlechten Zustand befanden, wurden durch Insektenfraß geschädigte und destabilisierte Holzteile gefestigt. Nach der Reinigung der Oberflächen wurden die geschädigten Bereiche durch Einstreichen und Injektionen mit Paraloid bzw. Degalan getränkt. Anschließend wurden die Oberflächen nachgereinigt und überschüssiges Harz abgenommen. Auch wenn eine Durchfestigung nur bedingt möglich war, wurde in jedem Fall die Stabilität der Ornamente und Figuren wieder verbessert.


Fehlstellen in Vergoldung und Fassung wurden gekittet, in Oberfläche und Niveau an den Bestand angepasst und anschließend retuschiert.


Zum Abschluss erhielt die Fassung einen Überzug aus Dammarfirnis.


Überarbeitung der Emporenbrüstungen


Die Emporenbrüstungen wurden außen und innen überarbeitet und aufgefrischt. Altanstriche wurden mit leichtem Anlauger gereinigt und nachgewaschen.


Risse und Ausbrüche wurden ausgekittet und verschliffen. Die Holzflächen erhielten anschließend einen mehrfarbigen Neuanstrich mit Ölfarbe nach historischer Rezeptur. Der Farbton orientierte sich am Befund.


Die Oberfläche der Emporenbilder war zum teil stark verschmutzt und vergraut. Außerdem wechselten sich partiell glänzende und matte Bereiche ab. Der vergilbte und fleckige Firnis wies Firnisläufer auf. Die Gemäldeoberflächen wurden deshalb gereinigt und Schmutz wurde abgenommen. Anschließend folgte die Reduzierung bzw. Abnahme der Sekundär-firnisschichten. Wo nötig wurden Malschichten gefestigt und Fehlstellen retuschiert.


Orgelspieltisch


Der Orgelspieltisch wurde wie die Emporenbrüstungen überarbeitet und aufgefrischt. Nach leichtem Anlaugen und Nachwaschen der Altanstriche wurden Risse und Ausbrüche ausgekittet und verschliffen. Anschließend erhielten die Holzflächen einen mehrfarbigen Neuanstrich mit Ölfarbe nach historischer Rezeptur. Auch hier orientierte sich der Farbton am Befund.

Alle an der Ausstattung der Klaussteinkapelle ausgeführten Maßnahmen wurden sorgfältig festgehalten und in einer ausführlichen Dokumentation ausgearbeitet.

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