Restaurierung der Deckengemälde der Kirche Mariahilf in Neumarkt


Die katholische Wallfahrtskirche, deren Grundsteinlegung 1718 erfolgte, liegt auf dem Mariahilfberg in Neumarkt in der Oberpfalz. Das Äußere der barocken Kirche ist eher schlicht und kennzeichnend für die bescheidenen Verhältnisse in der Oberpfalz selbst lange Jahre nach dem Dreißigjährigen Krieg. Im Innern der Kirche entfaltet sich jedoch ein zarter, feiner barocker Glanz.
Die wunderschönen Deckengemälde in der reichhaltigen Stuckdecke waren durch Putzhohlstellen gefährdet und von biogenem Befall gekennzeichnet. Risse zogen ihr Erscheinungsbild in Mitleidenschaft.

Kartierung und Voruntersuchung
Schadstellen wie Risse und hohlliegende Bereiche sowie Maßnahmen früherer Restaurierungen wie Kittungen und Retuschen wurden sorgfältig kartiert. Eine chemische Untersuchung sorgte für Klarheit hinsichtlich des biogenen Befalles.
Konservierung und Restaurierung
Anschließend wurde die Malschicht im Trockenverfahren mit akapad-Schwämmen gereinigt.
Aufgrund des mikrobiell befallenen Untergrundes sowie für eine möglichst nachhaltige Vermeidung der Sporenbildung wurde eine Desinfektion der Deckengemälde mit 70%igem Isopropanol im Sprühverfahren und zeitlich versetzt in zwei Arbeitsgängen vorgenommen.
Nach sorgfältiger Sondierung wurden Putzhohlstellen in Absprache mit dem Landesamt für Denkmalpflege mit Kalkkasein in verschiedenen Verdünnungsstufen hinterfüllt.
Breitere und störende Risse wurden geschlossen und mit Klucel M und Trockenpigmenten retuschiert.
Das Bild „Geburt Jesu“ wurde aufgrund der Instabilität seiner Malschicht gesondert behandelt. Auf eine Trockenreinigung wurde hier verzichtet. Nach der Behandlung gegen Pilzbefall mit Isopropanol wurde die Malschicht mit Klucel im Sprühverfahren gefestigt und schließlich mit Klucel M und Trockenpigmenten retuschiert.
Dokumentation
Alle ausgeführten Maßnahmen in der Wallfahrtskirche wurden sorgfältig festgehalten und in einer ausführlichen Dokumentation ausgearbeitet.