Restaurierung der Fassade von St. Jakob in Oettingen


Die evangelische Pfarrkirche St. Jakob schließt den Schlossplatz in Oettingen im Osten ab, erweckt an der Westfassade den Eindruck einer gotische Kirche, stammt jedoch aus dem 14. Jahrhundert. Fertiggestellt wurde sie im 16. Jahrhundert. Die Fassade St. Jakobs war durch ein ausgeprägtes Schadensbild bestehend aus Verlustzonen, Fehlstellen, hohlliegenden Bereichen und Rissbildung gekennzeichnet, wodurch auch die aufgemalte Quaderung stark in Mitleidenschaft gezogen war.

Instandsetzung der Fassadenflächen St. Jakobs
Zu Beginn der Maßnahmen wurden alle Fassadenflächen geprüft. Putzhohlstellen, Fehlstellen, Risse sowie lose und mürbe Teile wurden markiert. Eine ausführliche Schadenskartierung aller Putzschäden wurde als schriftliche Dokumentation erstellt. Lose, nicht ausreichend haftende Oberflächenbeschichtungen oder filmbildende Beschichtungen sowie die mürbe Oberputzlage an der Fassade St. Jakobs wurden entfernt. Der Grundputz wurde nach Möglichkeit belassen, mit Stahlbesen abgekehrt, von Staub befreit und gründlich trocken abgeblasen. Geschädigter und nicht mehr haltbarer Altputz wurde in Teilbereichen abgeschlagen. Mürbes Fugenmaterial wurde ausgekratzt, das Mauerwerk abgekehrt und staubfrei gemacht. Nach Reinigung und Putzabnahme wurden mürbe Altputzbereiche mit mineralischem Verfestigungsmittel verfestigt. Zur Aufnahme von mineralischen Putzen und Kalkputzen auf Balken und Holzbauteilen oder zur Überspannung von Rissen wurde Ziegelrabitz als Putzträger flächig angebracht. Nach Bedarf wurde Ölpapier als Trennschicht eingelegt. Aus denkmalpflegerischen Gründen wurden alle Ecken an der Fassade von St. Jakob ohne Eckschutzschienen mittels Anschlagbrettern ausgebildet. Unter- und Oberputz wurden mit hochhydraulischem Kalk ausgeführt.
Kirchenmalerarbeiten - Neufassung der Quaderung
Der Grundanstrich erfolgte in mineralischem Farbsystem unter Zugabe von eingesumpften Pigmenten. Je nach Saugfähigkeit des Untergrundes wurde der Grundanstrich verdünnt. Zwischen- und Schlussanstrich bestanden ebenfalls aus Granital mit eingesumpftem Farbpulver. Alle Anstriche wurden mit der Bürste aufgetragen. Die aufgemalten Quaderungen, ein schönes Charakteristikum der Kirche St. Jakob, wurden gemäß Bestand inklusive der Beistriche neu gefasst. Vorab wurde hierfür die bestehende Quaderung aufgemessen und sorgfältig dokumentiert.
Dokumentation aller an St. Jakob ausgeführten Arbeiten
Nach Abschluss der Arbeiten wurde ein Restaurierungsbericht mit Vor-, Zwischen- und Endzustandsdokumentation sowie Beschreibung aller an der Kirche St. Jakob durchgeführten Maßnahmen erstellt.