Restaurierung der Kirche St. Gangolf in Burggriesbach


Die Kirche wurde 1770 von Maurermeister Georg Kerl aus Schmellnricht anstelle eines mittelalterlichen Vorgängerbaus unter Einbeziehung des vorhandenen Turms errichtet. Fast die gesamte Ausstattung St. Gangolfs stammt aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Die Deckengemälde und die Ausstattung wiesen starke Verschmutzungen, Schad- und Fehlstellen auf.
Die Raumfassung litt unter erschöpften Altputzen, absturzgefährdeten Bereichen, Putz- und Stuckschäden sowie Verunreinigungen.

Deckengemälde
Die Oberflächen der Deckengemälde wurden mittels akapad-Schwämmen trocken gereinigt. Schadstellen wurden ausgebessert und mit Klucel und Trockenpigmenten retuschiert.
Ausstattung
Bewegliches Inventar wie Skulpturen, Gemälde und Vortragekreuze wurden in unsere klimastabilen Atelierräume ausgelagert. Das verbleibende, fest eingebaute Ausstattungsmobiliar wurde diffusionsoffen, staubdicht abgedeckt.
Anschließend erfolgte die trockene Oberflächenreinigung der Fassung und Vergoldungen aller Ausstattungsgegenstände mit akapad-Schwämmen. Wachsspritzer wurden entfernt.
Lose Fassungsschichten und Vergoldungen wurden gefestigt und aufstehende Schollen durch Hinterfüllen von Hausenblasen-Leim niedergelegt. Fehl- und Schadstellen wurden in Angleichung an den Bestand mit Kreidegrund ausgebessert.
Die Retusche erfolgte mit Klucel und Trockenpigmenten. Fehlstellen in der Vergoldung wurden mit Muschelgold retuschiert.
Raumschale
Vor Beginn der Maßnahmen wurde der Vorzustand fotografisch dokumentiert und eine Schadenskartierung sowie ein Maßnahmenplan erstellt.
Daraufhin wurde die Raumschale von Verschmutzungen gereinigt. Die Oberfläche von Wänden und Decken wurde bis auf einen tragfähigen Untergrund abgewaschen.
Im Sockelbereich und in anderen mürben Zonen wurde salzbelasteter oder desolater Altputz abgenommen und nach der Reinigung der Mauerwerksfugen in mehreren Arbeitsgängen durch reinen Kalkputz ersetzt. Die Oberfläche wurde an die vorhandene Struktur angeglichen.[nbsp]
Gefährdete Bereiche wurden durch Hinterfüllen mit Injektionsmörtel in abgestimmten Verdünnungsstufen sowie mechanisch durch verzinkte Schrauben gesichert.
Putz- und Stuckschäden an Wänden, Decken, Hohlkehle, Empore und Langhaus wurden saniert.
Beschädigte Stuckprofile unterhalb der Hohlkehle und im Chorraum wurden vorsichtig neu profiliert.
Danach erfolgte sowohl auf Altputz- als auch auf Neuputzflächen der Aufbau einer gleichmäßig saugenden Kalktünchung in historischer Lasurtechnik in vier bis fünf Arbeitsgängen. Abfassungen, Farbgebung und Gliederung orientierten sich am Bestand und dem Ergebnis der Befunduntersuchung.