Restaurierung der Kirche St. Georg in Regelsbach

Staatliches Bauamt Erlangen - Nürnberg
2012
Konservierung und Restaurierung
Herausforderung
Konservierung und Restaurierung der Raumschale
Herausforderung

Die wunderschöne Raumschale der Kirche St. Georg in Regelsbach mit ihren eindrucksvollen Stuckdecken und kunstvollen Deckengemälden[nbsp]sollte restauriert werden.

Lösung

Musterflächen

An der Raumschale wurden Musterflächen verschiedener Größen zu Reinigung, Festigung und Neufassung in Kalktechnik angelegt.

Reinigung von Wand- und Deckenflächen

Oberflächenverschmutzungen bestehend aus Staubpartikeln und geringen Verrußungen wurden mit Wishab-Schwämmen und Haarpinseln abgenommen. Anfallende Partikel wurden aufgesaugt. Nach der Reduktion des jüngsten Kalkbinderanstriches wurde mit klarem Wasser nachgewaschen, um einen tragfähigen Untergrund für einen Neuanstrich in Kalktechnik herzustellen.

Sanierung von Rissen und Elektroschlitzen

Risse wurden vorsichtig konisch geöffnet, wobei Staub, Fassungs- und Putzsplitter abgesaugt wurden. Daraufhin wurden die Risse in Angleichung an den Bestand mit Haarkalkmörtel geschlossen, dessen Zusammensetzung aus einem Teil Sumpfkalk und drei Teilen Marmormehl bestand.

Neu verlegte Kabelleitungen wurden ebenfalls artgleich mit reinem Sumpfkalkmörtel verschlossen.

Konsolidierung von Hohlstellen

Hohlstellen und Putzablösungen wurden durch Injektion von Klebemörteln konsolidiert. Das Material bestand aus feinem Kalkmörtel aus Sumpfkalk und Marmormehl unter Zugabe von ca. 10 % Ledan TB1. Vorab wurden Materialproben angebracht.

Putzergänzungen

Putzergänzungen an Wand- und Deckenflächen bestanden aus Sumpfkalkmörtel mit Zuschlag von Flusssand und Trasskalk. Die Oberfläche wurde in Struktur und Niveau der Umgebung angeglichen. Im Sockelbereich des Kirchenschiffes wurde eine Putzergänzung aus Sanierputz aufgebracht.

Neufassung

Wand- und Deckenflächen sowie Untersichten wurden in Kalklasurtechnik neu gefasst. Hierfür wurden mindestens vier Lasuren aus langjährig gelagertem holzgebranntem Marmorsumpfkalk bis zur Deckung und völligen Reinheit des Tones mit der Kalkquaste aufgebracht. Einzelne Flächen der Stuckdecke wie der Untersichten wurden mit Kalkkaseinlasur farbig abgefasst.

Deckengemälde

Oberflächenverschmutzungen aus Staubpartikeln und geringen Verrußungen wurden mit Haarpinseln abgenommen, ohne die Malschicht zu beeinträchtigen. Daraufhin folgte die Festigung mit Methylcellulose. Risse wurden vorsichtig konisch geöffnet und Staub- und Putzsplitter abgesaugt. Der Rissverschluss erfolgte mit Haarkalkmörtel aus Sumpfkalk und Marmormehl entsprechend der Struktur der Umgebung. Hohlstellen und Putzablösungen wurden durch Injektion von Klebemörteln aus Sumpfkalk und Marmormehl unter Zugabe von Ledan TB 1 konsolidiert. Fehlstellen und Ausbrüche in der Malschicht wurden mit Methylcellulose und Pigmenten (schwach gebunden) retuschiert.

Wappen

Oberflächenverschmutzungen aus Staubpartikeln und geringen Verrußungen wurden mit Haarpinseln abgenommen, ohne die Malschicht zu beeinträchtigen. Fehlstellen in der Farbfassung wurden mit pigmentierter Kalkkaseinfarbe retuschiert.

Emporenbrüstung

Oberflächenverschmutzungen an der Brüstung, der Unterzüge und ihrer Säulen wie Staubpartikel wurden mit Bürsten und Pinseln gereinigt. Die feuchte Nachreinigung erfolgte mit Seifenlauge und klarem Wasser. Ausbrüche in der Vergoldung der Profilleisten wurden mit Pudergold geschlossen. Ausbrüche an den Säulen und an den Unterzügen wurden mit Kreidegrundmasse geschlossen und mit Kaseinfarbe retuschiert.

Sonstige Leistungen

Ebenfalls gereinigt, eventuell gekittet und neugefasst wurden die Bänke, Türen, Treppen, ihre Geländer und Untersichten, der Dachbodenaufgang, der Fußboden der Sakristei und die Fenstereisen, die natürlich auch eine Entrostung und einen Rostschutz erhielten.

Dokumentation

Alle ausgeführten Arbeiten wurden sorgfältig dokumentiert.

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