Restaurierung der Kirche St. Michael in Fürth


Der Zustand von Raumschale und Ausstattung der Kirche St. Michael in Fürth, die bis auf das Jahr 1100 zurückgeht,[nbsp]machte umfassende Restaurierungsmaßnahmen notwendig.

Restaurierungsmaßnahmen an Altar und Kanzel
Altar und Kanzel wurden abgesaugt und Farbfassungen mit Microfasertuch feucht gereinigt. Vergoldungen wurden mit weichen Pinseln und Staubsauger vorgereinigt und mit geeigneten Schwämmen und Wattestäbchen nachgereinigt. Wachsspritzer auf Farb- und Goldfassungen wurden mit einem Fön angelöst und mit getränkter Terpentinwatte nachgereinigt. Gelöste Profile und[nbsp]Anbauteile wurden neu befestigt.
Aufstehende Farbschollen wurden durch Injektion von Hausenblasenleim konsolidiert und niedergelegt.
Fehlbereiche wurden mit Kreidekitt ausgekittet. Größere Kittungen und kleinere Verlustzonen wurden mit einer Mischung aus händisch angemachter Holzergänzungsmasse vorgenommen.
Anschließend wurden Fehlstellen und Kittfugen in der Fassung retuschiert. Fehlbereiche, Kittfugen und offene Kreidegrundschichten in der Vergoldung wurden in angepasster Technik ergänzt, d. h. je nach Umfeld Polimentglanzgold oder Ölvergoldung.
Durch Anobienbefall beschädigte und mürbe gewordene Bereiche, insbesondere figürliche Elemente und gefasste Weichholzflächen am Altar wurden durch Injektionen gefestigt. Um entsprechende Bereiche zur Verfestigung vorzubereiten, wurden gegebenenfalls Kanülen gesetzt, wobei die Fassungen durch entsprechende Maßnahmen geschützt wurden. In Teilbereichen wurden konstruktive Holzverbindungen eingesetzt.
Restaurierungsmaßnahmen an den Figuren
Die Figuren wurden von Verschmutzungen und Rußablagerungen befreit. Aufstehende Farbschollen wurden anschließend durch Hinterspritzen von Hausenblasenleim gefestigt und niedergelegt. Formell fehlende Figurenteile wurden ergänzt. Fehlbereiche in der Fassung wurden mit Kreidekitt ausgekittet. Größere Bereiche wurden mit Kreidegrund neu aufgebaut und vorsichtig oberflächengleich verschliffen. Die Kittungen und offenen Kreidegrundschichten wurden dem Bestand entsprechend retuschiert, Farbtöne wurden entsprechend nachgemischt. Kittungen und offene Kreidegrundschichten im Goldbereich wurden im Polimentton grundiert und in angepasster Technik ergänzt, d. h. je nach Umfeld als Polimentglanzgold oder als Ölvergoldung.
Reinigung der Raumschale
Um einen sauberen, tragfähigen Untergrund für die Neufassung des Kirchenraumes zu erlangen, wurden alle Wand- und Deckenflächen mit Schwämmen und Pinseln abgewaschen oder abgebürstet. Lose, abblätternde und nicht überstreichbare Fassungsschichten wurden mechanisch abschariert. Überhöhte Putzausbesserungen und Überfilzungen wurden auf das Bestandsniveau zurückgearbeitet.
Putzarbeiten
Putzschäden an Wand- und Deckenflächen wurden mit grobem und feinem Kalkputz ausgebessert. Die Oberflächen wurden dem Bestandsumfeld angepasst. Im Anschluss zu Holzeinbauten wurden die Verputzungen mit einem Kellenschnitt versehen. Risse wurden leicht konisch geöffnet, ausgereinigt und fachgerecht geschlossen. Leitungsschlitze wurden mit Trasskalkputz verfüllt und niveau- und strukturgleich an den Bestand angepasst.
Nicht festigungsfähige Altputze wurden bis zu einem tragfähigen Untergrund abgenommen. Der Untergrund wurde daraufhin gründlich gereinigt, poröse Putze wurden mit KSE mehrfach getränkt und so gefestigt. Anschließend[nbsp]erfolgte die Putzerneuerung mit zwei- bis dreilagigem Kalkputz. Die Oberfläche wurde durch die Feinputzlage dem Bestand angeglichen.
Neufassung der Raumschale
Die Raumschale wurde einschließlich der Fensterleibungen in historischer Kalklasurtechnik mit reinem, mehrjährig gelagerten Sumpfkalk in drei bis vier Lasuren bis zur vollständigen Reinheit des Farbtones[nbsp]getüncht.
Die Quadermalerei des Chorbogens und der Fenstereinfassungen wurde gereinigt und Fehlstellen in der Farbfassung im Ton ergänzt. Die Quadermalerei als Fenstereinfassung beim Turm und an den Fensterrippen wurde nach Bestand aufgezeichnet und im vorhandenen Farbton aufgemalt.
Restaurierung der Emporenbrüstungen
Fehlstellen in den wunderschön bemalten[nbsp]Emporenbrüstungen wurden gekittet. Daraufhin folgte die Retusche der Kittstellen und von Fehlbereichen in der Fassung. Zum Abschluss erhielten die Brüstungen einen Schutzüberzug.
Neufassung der Pfarrtafeln
Die Pfarrtafeln wurden mit Schriftenmalerei neu gefasst.
Außerdem instand gesetzt wurden die gusseisernen Konsolen als Emporenunterstützung, die Kirchenfenster, die Haupteingangstüre, die Turmeingangstüre und die Holzbauteile der Dacherker.