Restaurierung der Raumfassung der Kirche Mariahilf in Neumarkt


Die katholische Wallfahrtskirche, deren Grundsteinlegung 1718 erfolgte, liegt auf dem Mariahilfberg in Neumarkt in der Oberpfalz. Das Äußere der barocken Kirche ist eher schlicht und kennzeichnend für die bescheidenen Verhältnisse in der Oberpfalz selbst lange Jahre nach dem Dreißigjährigen Krieg. Im Innern der Kirche entfaltet sich jedoch ein zarter, feiner barocker Glanz.
Die Raumfassung war jedoch durch starke Oberflächenverschmutzungen gekennzeichnet. Putzhohlstellen gefährdeten die prächtigen Stuckierungen, die bereits Fehlstellen und Verlustzonen aufwiesen. Reinigung, Sicherung, Stuckergänzungen und eine neue Raumfassung waren nötig geworden.

Der ockerfarbene Grundanstrich für vergoldeten Stuck wurde mit Cyclododecan temporär gesichert.
Die farbige Fassung wurde im Feuchtreinigungsverfahren bis auf einen tragfähigen Untergrund ausgedünnt. Alte und verrostete Befestigungsschrauben wurden ausgebaut.
Stuckrestaurierung
Putzhohlstellen wurden mit Kalkkasein in abgestimmten Verdünnungsstufen hinterfüllt.
Fehlende Putz- und Stuckbereiche, also Fehlstellen an Flächen, Antragsstuck sowie Bänderungen wurden mit Kalkputz ergänzt und Totalverlustzonen an Stuckierungen rekonstruiert, inklusive aller zu erstellenden Hilfskonstruktionen, Profilschlitten, Zugschablonen und Vorlagen. Rekonstruktionen und Stuckergänzungen erfolgten sowohl in Zug- als auch in Antragstechnik.
Neufassung
Nach der Erneuerung salzbelasteter, mürber Altputze im Sockelbereich wurde der Untergrund der Wand- und Deckenflächen im Kirchenraum mittels zweier Kalkanstriche vorbereitet, bis eine gleichmäßige Oberfläche zu sehen war. Auf diese Grundierung wurde ebenfalls zweilagig mit farbigen Kalklasuren gearbeitet.
Fehlstellen in der Vergoldung wurden mit Muschelgold retuschiert.
Dokumentation
Alle ausgeführten Maßnahmen in der Wallfahrtskirche wurden sorgfältig festgehalten und in einer ausführlichen Dokumentation ausgearbeitet.