Restaurierung des Sgraffitos an der Fassade der Villa Wahnfried


Die denkmalgeschützte Villa Wahnfried ist das ehemalige Wohnhaus Richard Wagners und liegt am Rande des Bayreuther Hofgartens. Die Fassade an der Vorderseite des Gebäudes wird beherrscht von einem beeindruckenden Sgraffito, das schon 1976 von Konrad Ehmann restauriert wurde. Diese Tradition führte die heutige Generation unserer Mitarbeiter fort, und übernahm die denkmalpflegerischen Aufgaben an der wunderschönen Putzarbeit, die von Schmutzauflagerungen, hohlliegenden Bereichen, Rissbildung und anderen Fehlstellen gekennzeichnet war.

Vorbereitende Maßnahmen
Das Sgraffito des Baudenkmales wurde verfestigt bzw. fixiert und gesichert. Anschließend erfolgte die Reinigung der gesamten Bildfläche und die Entfernung von Vogelkot, Schmutzauflagerungen sowie der Rückstände von Kletterpflanzen. Geschädigte Anböschmassen wurden vorsichtig herausgenommen.
Konsolidierung
Nach sorgfältiger Sondierung hohlliegender Bereiche wurden vorsichtig Bohrungen für Injektionskanülen, Packer oder Mikronadeln gesetzt. Die Konsolidierung dieser Bereiche und deren Wiederanbindung an tragfähige oder bereits gefestigte Bereiche erfolgte durch Hinterfüllung in einem mehrstufigen Vergelungsverfahren. Nach Einbringen einer Vorfestigung wurde die händisch angemachte Hinterspritzmasse in abgestimmten Verdünnungsstufen injiziert.
Anschließend wurden die Kanülen, Packer und Nadeln entfernt und die Kanäle unter Vermeidung jeglicher Überschmierungen randgenau bis zur retuschierfähigen Fassung gekittet. Die Oberfläche wurde in Niveau und Struktur an den Bestand des Denkmals angepasst.
Putzrestaurierung
Geschädigte und desolate Anböschmassen wurden entfernt und neu aufgebaut.
Die Anschlussfuge zum Naturstein wurde gekittet bzw. geschlossen.
Im Zuge früherer denkmalpflegerischer Maßnahmen verputzte Stellen wurden nachgearbeitet und gegebenenfalls in Niveau und Struktur an die umliegenden Bereiche angepasst.
Die Anslusskanten an den Naturstein wurden versäubert.
Retusche
Gekittete Fehlstellen, Risse und Bohrlöcher, Anböschungen, die verputzte Anschlussfuge sowie andere Fehlbereiche wurden retuschiert und farblich an den Bestand angepasst.
Farbliche Verblassungen und Erbleichungen wurden gegebenenfalls aufgefrischt und ebenfalls angepasst.
Dokumentation mit Kartierung
Alle ausgeführten Maßnahmen wurden von unserem Team in der Denkmalpflege sorgfältig und lückenlos festgehalten, in einer kurzen Dokumentation ausgearbeitet und so nachvollziehbar und archivierbar gemacht. Diese Dokumentation beinhaltete eine Kartierung aller Schäden sowie ausgeführter denkmalpflegerischer Maßnahmen.