Restaurierungsarbeiten im und am Kloster Benediktbeuern


Das im achten Jahrhundert gegründete ehemalige Benediktinerkloster Benediktbeuern gehört als eines der ältesten Kloster des Voralpenlandes zu den bedeutendsten Klosteranlagen innerhalb der süddeutsch-österreichischen Klosterlandschaft. Mit dem Bau des sogenannten Neugebäudes oder Fürstentraktes in den Jahren 1728 bis 1732 wurde die den Westhof des Klosters umschließende Dreiflügelanlage vollendet. Die mächtige 120 Meter lange Südfassade wird durch einen Mittelrisalit gegliedert, hinter dem im Obergeschoss der Neue Festsaal, der sogenannte Fürstensaal gelegen ist. Am östlichen Ende des Fürstentraktes befindet sich die ehemalige Sommerprälatur, bestehend aus einem Vorplatz und mehreren repräsentativ ausgestatteten Zimmern.
Die mit einer wunderschönen Bemalung versehene Fassade der Sommerprälatur war von Verunreinigungen gekennzeichnet und durch Rissbildung und Fehlstellen in Mitleidenschaft gezogen. Hohlliegende Zonen im Rissbereich gefährdeten den historischen Bestand.
Unsere Aufgabe war die Konservierung, Konsolidierung und Restaurierung der kostbaren Fassade.

Kartierung und Reinigung
Nord-, Ost- und Südfassade der Sommerprälatur des Klosters wurden von uns auf Putzrisse untersucht, die in einer ausführlichen Kartierung dokumentiert wurden.
Anschließend erfolgte die sorgfältige händische Reinigung der Fassade mittels akapad-Schwämmen.
Konsolidierung und Kittung
Die untersuchten Risse wurden nach konischer Öffnung durch Hinterfüllen konsolidiert. In einem mehrstufigen Injektionsverfahren wurden Vorfestigung und Injektionsmörtel in unterschiedlichen, individuell abgestimmten Verdünnungsstufen eingebracht.
Die so gesicherten Risse wurden zusammen mit Fehlstellen insbesondere am Traufgesims mit Kalkmörtel geschlossen und in Beschaffenheit und Niveau exakt an den Bestand angeglichen. Darüber hinaus wurden Totalverlustzonen am Traufgesims rekonstruiert und ergänzt.
Retusche der historischen Bemalung
Die schöne Bemalung der Kalkfarbfassung an der Fassade wurde sodann mit artgleichem Material retuschiert. Fehlstellen, Kittungen und ähnliches wurden so mittels Lasuren farblich eingestimmt. In Teilbereichen fand eine Ergänzung der Bemalung statt.