Spitalkirche St. Elisabeth Sulzbach-Rosenberg


Der Zustand der Raumschale war entsprechend den Innen- oder Außenwänden sehr unterschiedlich. Während es an der Westwand kaum Schäden in Form von Putzabplatzungen, aufsteigender Mauerfeuchte oder akuten Salzausblühungen gab, waren diese Art von Schäden insbesondere an der Ostwand sehr ausgeprägt. Hier wurde bereits im Zuge früherer Maßnahmen der Innenputz abgeschlagen und neuer Putz aufgetragen. Daher waren hier auch kaum ältere Putzschichten zu finden. Süd- und Nordfassade zeigten ebenfalls aufsteigende Mauerfeuchte, Putzabplatzungen und Salzausblühungen.

Vorbereitende Arbeiten
Zur Baustellenbeheizung wurden ab einer Außentemperatur von 5°C unsere mobilen Heizgeräte aufgebaut.
Bauteile wie Altar, Balustrade etc. wurden zum Schutz staubdicht mit Folien abgedeckt. Holz- und Natursteinböden wurden mit Malervlies und OSB-Platten abgedeckt. Fenster und Türen wurden mit PE-Folie abgeklebt.
Die Altareinhausung wurde bauseits ausgeführt, allerdings wurden für die Malerarbeiten hier zusätzlich separate Schutzmaßnahmen vorgenommen.
Erneuerung Wand- und Sockelputz
Geschädigter Wandputz wurde abgeschlagen und Mauerwerksfugen bis 2 cm Tiefe ausgekratzt. Diese Maßnahme betraf Kleinflächen bis 1,5 m2 sowie den Sockelbereich an den Außenmauern bis ca. 1,5 m Höhe je nach Schadensbild vor Ort. Für den späteren Putzanschluss wurde eine unregelmäßig verlaufende Putzabbruchkante hergestellt. Die umlaufenden Sockelleisten an den Außenmauern wurden abgebrochen.
Das so freigelegte Mischmauerwerk wurde mit Stahlbesen abgekehrt, um lose Gesteins- und Mörtelrestteile zu entfernen. Anschließend wurde es mit Pressluft abgeblasen, um alle absandenden Bestandteile zu beseitigen.
Der Untergrund wurde verfestigt und zweifach vorgenässt. Ein netzförmiger Spritzbewurf mit hohem Sulfatwiderstand wurde mit 50% Untergrunddeckung als Haftbrücke aufgebracht. Als Ausgleichs-, Unter- und Oberputz folgte Sanierputz. Kleinputzflächen und Installationsschlitze wurden ebenfalls geschlossen.
Erneuerung Deckenputz
Als Unterkonstruktion für den Deckenputz wurde eine Rauhspundschalung eingebaut. Als Putzträger wurde Streckmetall auf die Schalung montiert. Auf diesen Untergrund wurde Unterputz flächig in zwei Schichten aufgetragen, abgezogen und aufgeraut. Darauf folgte Kalkfeinputz als Oberputz.
Restaurierung von Wand- und Deckenflächen
Bestehende Anstriche an Wand- und Gewölbeflächen wurden bis auf einen tragfähigen Grund ohne Verletzung der Putzoberflächen abgenommen.
Fehlstellen wurden geschlossen, im Wand-Gewölbe-Anschluss wurden Kellenschnitte hergestellt und die Alt- und Neubestandsuntergründe wurden egalisiert.
Risse wurden ausgekratzt, von losen Bestandteilen befreit, vorgenässt und unter Überspannung mit Rissbändern geschlossen.
Gegebenenfalls erfolgten Rissinjektionen. Die Oberflächen wurden dem Bestand angepasst.
Neufassung der Raumschale
Wand- und Deckenflächen wurden abgekehrt.
Aufgrund des mikrobiellen Befalls sowie für eine möglichst nachhaltige Vermeidung der Sporenbildung wurde nach Freilegung eine Desinfektion sämtlicher Wandflächen mit 70%igem Isopropanol vorgenommen. Der zweifache Auftrag erfolgte im Sprühverfahren.
Im Bereich durchschlagender Wasserflecken an der Ostwand wurden lose Farbschichten ausgedünnt, der Untergrund gefestigt und mit Olafirn isoliert.
Anschließend wurden Wand- und Gewölbeflächen mehrfach bis zur Deckung des Tones neu gefasst.
Kirchenfenster
Die Innenseiten der Metallrahmen der Kirchenfenster wurden gereinigt, angeschliffen und anthrazitfarben lackiert.