Taufkapelle, Klosterkirche Langenzenn

Staatliches Bauamt Erlangen - Nürnberg
2020
Konservierung, Restaurierung
Herausforderung
Restaurierung von Putz und Fassungen der Taufkapelle
Herausforderung

Das Gewölbe der Chorseitenkapelle in der Klosterkirche ist aufwändig bemalt mit Blatt- und Blütenranken sowie figürlichen Darstellungen. Neben der Verschmutzung durch Staub und Ruß waren Abplatzungen in der Malerei festzustellen. Teilbereiche der Malerei waren entfestigt und puderten. Große Bereiche des Putzes lagen hohl, und salzbedingte Schäden zogen die Sockelzonen in Mitleidenschaft.

Lösung

Vor Beginn der Maßnahmen wurde die Taufkapelle staubdicht abgehängt, sodass anfallende Stäube weder in das Schiff noch in den Chor gelangen konnten.


Schadsalzreduktion


Salzbelastete und geschädigte Putzflächen im Sockelbereich, bei denen es sich bereits um Ergänzungsputze der letzten Renovierungsdurchgänge handelte, wurden abgenommen. Daraufhin erfolgte die Entsalzung im Kompressenverfahren. Anschließend wurde der Putz erneuert.


Oberflächenreinigung


Die Gewölbe- und Wandflächen wurden mit Pinseln und Staubsaugern von gröberen Verschmutzungen wie Staubablagerungen und Spinnweben befreit. Anschließend wurden die Oberflächen mit vulkanisierten Latexschaum-Schwämmen gereinigt.


Im Zuge der Reinigung wurden wo notwendig Risse geöffnet und nicht konservierbare hochstehende Malschichtschollen abgenommen.


Putzsicherung


Vor Beginn der Arbeiten wurden die gesamten Gewölbe- und Wandflächen perkussiv auf die Haftung der Putze zum jeweiligen Träger überprüft. Hohlliegende Bereiche wurden zunächst in einer Kartierung festgehalten, auf deren Grundlage die zu sichernden Bereiche mit der Fachbauleitung festgelegt wurden.


So erfasste, hohlstehende Bereiche wurden durch punktuelle und flächige Injektion von mineralischen Hinterfüllmörteln gesichert.


Malschichtsicherung


Pudernde Bereiche in den Malschichten wurden durch flächiges Einsprühen, hochstehende Malschichtschollen durch punktuellen Eintrag gesichert.


Zur Anwendung kam reversibles Material, das in Konsistenz und Konzentration auf die jeweilige Situation und den Bestand eingestellt wurde. Gegebenenfalls wurde in Teilbereichen eine mehrfache Festigung bis zur Sicherung der Substanz durchgeführt.


Kittungen und Putzergänzungen


Fehlstellen in Putz-, Riss- und Fugenbereichen wurden ausgesaugt und mit artgleichem Material und in Art und Technik dem Bestand entsprechend verschlossen.


Retuschen


Alle neu eingebrachten Kittungen und Putzergänzungen sowie andere Fehlstellen wurden in ihrer Farbigkeit an den jeweiligen Umgebungston angepasst. Für die Rücklagenflächen, Fensterumrandungen und Begleitstriche kamen pigmentierte Kalklasuren zur Anwendung. Fehlbereiche in der Malerei wurden mit reversiblen Bindemitteln retuschiert.


Neuputzflächen mit Anstrich


Die in ihrer Oberfläche und ihrem Niveau an das Umfeld angeglichenen Neuputzflächen im Sockelbereich wurden drei bis vier Mal mit Kalkfarbe gestrichen.


Fensterleibungen


Fenster wurden für den Fensterbauer ausgebaut. Nach Wiedereinbau der Fenster wurden diese wieder eingeputzt. Die so ausgebesserten Leibungen wurden in ihrer Farbigkeit mit Kalklasuren wieder an den Bestand angeglichen.

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